Entkoffeinierter Kaffee ist kein Downgrade zu Eurem geliebten Kaffee, sondern bietet sogar zusätzliche gesundheitliche Vorteile, bei weiterhin bestem Geschmack und Möglichkeit, ein Kaffeeritual zu genießen. Je nach Lebensphase und Gesundheitszustand bzw. Gesundheitsziel relevant sind.
Schlafhygiene
Nur die wenigsten wissen, wie lange Koffein im Körper wirkt und arbeitet. Das ist problematisch für alle, die nicht gut zur Ruhe kommen oder die generell ihren Schlaf verbessern wollen. Auch verzögert Kaffee die Ausschüttung unseres Vampirhormons Melatonin und stört so die innere Uhr. Aufgrund der Halbwertszeit von bis zu 8 Stunden empfiehlt es sich, den letzten Kaffee um spätestens 14 Uhr zu trinken. Oder noch besser: Direkt ab mittags auf Decaf zu wechseln.
Psychische Balance
Personen, die empfindlich auf Koffein reagieren, können von entkoffeiniertem Kaffee profitieren, da dieser keine stimulierende Wirkung auf das Nervensystem hat. Das ist besonders relevant für Menschen mit Angstzuständen oder Herzproblemen, die auf Koffein empfindlich und in Form von Unruhe oder Angst reagieren.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangere Frauen oder Frauen, die stillen, können Kaffee genießen, ohne die empfohlene Koffeinmenge zu überschreiten. Zur Referenz: Entkoffeinierter Kaffee enthält 1-4 mg Koffein pro Tasse. 50 mg Koffein als strengster Grenzwert aus Studien gilt als sicher in SS und SZ: d.h. 1,5 bis 5 L entkoffeinierter Kaffee wären immer noch vollkommen unbedenklich
Magenfreundlicher & weniger sauer
Koffein kann bei manchen Menschen Magenreizungen oder Sodbrennen verursachen. Koffein im Kaffee ist säurebildend und kann somit auch einen erhöhten Säureanteil im Körper verursachen. Diese Säurebildung kann Regelschmerzen und das prämenstruelle Syndrom (PMS) begünstigen und gleichzeitig die Magenschleimhaut angreifen. Entkoffeinierter Kaffee kann eine schonendere Alternative sein da er oft besser vertragen wird.
Blutzucker & Cortisol
Kaffee und Hormone - The jury is still out on this one. Koffein kann den Blutzuckerspiegel beeinflussen, indem es die Freisetzung von Adrenalin stimuliert, was wiederum die Glukosefreisetzung aus der Leber erhöht. Dieser Anstieg kann zu einer vorübergehenden Erhöhung des Blutzuckers führen, insbesondere auf nüchternen Magen. Allerdings kann Koffein auch die Insulinempfindlichkeit verbessern, was langfristig zu einer besseren Glukoseverwertung beitragen könnte. Die genauen Auswirkungen können jedoch von Person zu Person variieren. Es ist wichtig, individuelle Reaktionen auf Koffein zu beachten, insbesondere bei Menschen mit Diabetes oder anderen Stoffwechselstörungen.
Hormonbalance
Das Koffein, nicht der Kaffee an sich, kann (weibliche) Hormone stark beeinflussen. Vor allem, wenn der Körper ihn als Stressor wahrnimmt, was für viele Frauen auf nüchternen Magen der Fall ist. Die Wirkung auf den Cortisolstoffwechsel kann einen Dominoeffekt auf anderes Hormonsysteme haben.
Vor der Periode ist der Spiegel des Stresshormons Cortisol typischerweise sowieso schon erhöht, während die Konzentration des Glückshormons Serotonin abnimmt. Diese Kombination kann bei vielen Frauen zu Stimmungsschwankungen führen bzw diese verstärken.
Koffein kann bei Frauen zudem möglicherweise einen negativen Einfluss auf die Östrogen-Produktion haben. Neueste Studien belegen, dass der Konsum von Kaffee und anderen koffeinhaltigen Getränken nachweislich den Östrogenspiegel verändern kann. In welche Richtung er beeinflusst wird, hängt dabei mit der ethnischen Herkunft zusammen.
Ein übermäßiger Konsum von Koffein wurde zudem mit einer möglichen Verringerung der Knochendichte in Verbindung gebracht. Da hormonelle Veränderungen, insbesondere während der Menopause, die Knochengesundheit von Frauen beeinflussen können, ist es wichtig, dass postmenopausale Frauen ihren Kaffeekonsum überwachen und eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D sicherstellen.